Samarkand Tag 2

Wieder unter strahlendem Sonnenschein haben wir uns heute morgen auf den Weg gemacht um unsere Finanzreserven aufzufrischen. Das ist gar nicht so einfach hier in Usbekistan. Als Kreditkarte wird weitläufig eigentlich nur die Visa Kreditkarte akzeptiert und Bankautomaten sind oft leer oder geben kein Geld aus. Umso wichtiger war, dass wir durch die nette Belegschaft im Lions B&B schnell Hilfe bekommen haben. Der nächste Bankautomat war nur 10 min entfernt im Registan Placa Hotel. 



Dort angekommen fanden wir ganze drei Bankautomaten, wobei aber zwei kein Geld mehr vorrätig hatten und einer uns nur noch mit dem Windows XP Desktop begrüßte. Etwas verärgert über die Situation fragten wir an der Rezeption des Hotels nach. Hier wurde uns gesagt, dass es draußen vor dem Eingang eine Wechselstube gibt, bei der man auch über die Visa Karte Geld beziehen kann. Das hat dann am Ende tatsächlich funktioniert und wir haben unser Geld ohne Probleme bekommen 🤗

Anschließend ging es zurück zum Hotel um zu frühstücken und auszuchecken. Die Yandex App funktioniert hier in Samarkand leider nicht mehr. So mussten wir ein normales Taxi über das Hotel buchen lassen. Das hat uns zur neuen Unterkunft, dem Registan Center Guest House gebracht. Dort checken wir ab heute für zwei Nächte ein ... dachten wir.


Ein kurzer Nachtrag zu gestern: Wir konnten ohne Probleme eine Tagestour nach Shasibaz buchen. In einem Tourist Information Center (das ganz süß in einer kleinen Jurte aufgebaut war) haben wir die Tour für uns beide für 35€ gebucht. Natürlich sind dies die reinen Fahrtgebühren ohne Guide etc. aber wir wollten uns die Stadt sowieso auf eigene Faust anschauen. Los gent es dann morgen früh um 9 und anscheinend fahren wir drei Stunden nach Shasibaz.



Das mit dem Registan Center Guest House hat dann heute doch nicht geklappt. Wir durften dort erstmal eine halbe Stunde warten bis der Besitzer vorbei kam und uns mit Telefon am Ohr begrüßte. Er meinte, dass für heute keine Zimmer mehr frei wären, er uns aber zu einem anderen Hotel bringen könnte. Nach ein paar Überlegungen willigten wir ein und waren eine Minute auch schon wieder im Auto des Mannes unterwegs zur anderen Seite der Stadt. Angekommen im Hotel Markhaba haben wir nur noch unsere Rucksäcke abgelegt und uns sofort auf den Weg gemacht. Es war bereits kurz vor 12 und die ganze Aktion hatte uns viel mehr Zeit gekostet als geplant war.



Unser erster Ausflug ging zur Bibi-Khanum Moschee, die wir uns für 25.000 UZD plus 10.000 UZD für Fotos von innen anschauen konnten. Das Gebäude beeindruckt vor allem durch seine Größe ist aber im Inneren doch schon sehr zerfallen und benötigt umfangreiche Sanierungen. Man traut sich schon fast nicht den Raum unter der Kuppel zu betreten, weil man Angst hat das ganze Gebäude könnte zusammenbrechen.
Schön waren die Schnitzerreien und Malerreien die uns im Innenhof präsentiert wurden. Insgesamt laden die Innenhöfe der großen Sehenswürdigkeiten sehr schön zum verweilen ein. Die Grundstimmung in Samarkand empfanden wir aber auch immer als entspannt und ruhig. Vielleicht lag es am Wetter oder vielleicht aber auch daran, dass hier einfach NOCH nicht der Massentourismus, der uns aus anderen Ländern bekannt ist, Einzug gehalten hat.



Weiter gings zum Schahi-Sinda Ensemble das nur wenige Meter entfernt schon auf einer kleinen Anhöhe zu sehen ist. Wir bestaunen mal wieder die unglaublich schöne Architektur der Moschee und der großen Gebäude. Man fühlt sich total wie im Aladdin Märchen.




Weiter gings zur tiefblauen Kuppel des Gur-Emir Mausoleums. Gur Emir heißt übersetzt Grab des Gebieters. Das Bauwerk wurde Ende des 14. Jahrhunderts bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts als Grabstätte der Timuriden errichtet. Timur ließ es für seinen früh verstorbenen Enkel Muhammed Sultan errichten. Neben dem Registan war dies unser Favorit in Samarkand. Auch vom Innenraum des Mausoleums waren wir begeistert.


Nicht vergessen durften wir unser Zugticket nach Buchara zu buchen um übermorgen dorthin zu kommen. Bei einer Tourist Information fanden wir heraus, dass es ein Ticket Office mitten in der Stadt gibt. Das war sehr hilfreich, weil der Bahnhof weit außerhalb der Stadt liegt. Beim Ticket Office bekamen wir ohne Probleme die Tickets und waren happy, dass wir wieder einen Zug zur Mittagszeit auswählen konnten.



Wir hatten so langsam richtig Hunger und hatten schon einen Tag vorher gelesen, dass man im Oasis Garden sehr gut essen könnte. Es war zwar ein kleiner Marsch zu Fuß bis dorthin, aber es hat sich gelohnt. Das Essen war sehr lecker und wir können die Creamy Garlic Soße sehr empfehlen.
Um den Abend ausklingen zu lassen und nochmal die tolle Beleuchtung zu genießen gingen wir nochmal Richtung Registan. Es entspannt sehr einfach Abends auf der Treppe Platz zu nehmen und sich das Treiben unten auf dem Platz vor dieser herrlichen Kulisse anzusehen.
Wir waren auch wieder nicht lange allein, da wir als junge Touristen auffallen, wurden wir wieder von vielen Einheimischen, jungen Leuten angesprochen. Die Zeit verging wie im Flug und eigentlich wollten wir uns noch die Lichtshow am Registan anschauen, aber wir waren nach den Gesprächen und Eindrücken so platt, dass wir zurück ins Hotel gegangen sind. Wir sind übrigens sehr positiv überrascht von unserer Unterkunft. Es gab für uns beide auch noch ein Zimmer Upgrade und wir haben für zwei Nächte nur zwei Dollar mehr gezahlt als in unserem vorherigen Hotel. Wir entschließen uns dann ganz schnell auch nochmal eine Nacht hier zu bleiben.

Übernachtungskosten: 27€ pro Nacht
Essen Oasis Garden: 8€
Zugticket nach Buchara: 7,50€ pro Person
Eintritt für alle Sehenswürdigkeiten: ca. 5€ pro Person

Kommentare